…wie du mit essbaren Wildpflanzen deinen Speiseplan aufpeppst und gleichzeitig der Umwelt hilfst.

Letzte Woche habe ich von der Abnahme gesunder Inhaltsstoffe unserer Kulturgemüse berichtet. Und dass unsere Kulturgemüse ursprünglich von Wildpflanzen abstammen. Wir Menschen haben über Jahrtausende Wildpflanzen gegessen. Das Wissen, welche essbar sind, ist aber mit der Zeit immer mehr in verloren gegangen. Inzwischen gibt es aber immer mehr Menschen, die dieses alte Wissen wieder ausgraben und zugänglich machen. Übrigens sind viele der alten Nahrungspflanzen auch Heilpflanzen. Salbeitee bei Husten, Pfefferminzöl gegen Kopfschmerz, Löwenzahn zur „Entschlackung“, … – das kennt man heute noch.

Und sind dir schon mal der Löwenzahn, Vogelmiere, Ackermelde,… in einer Gehwegritze aufgefallen? Oder Walderdbeeren, Holunder, Brombeeren am Waldrand? Das alles sind essbare Wildpflanzen. OK – natürlich sollst du nicht grade dort ernten, wo viel Verkehr ist oder die Hunde-Gassi-Route verläuft. Aber Tatsache ist – essbare Wildpflanzen überleben selbst an unwirtlichsten Stellen.

Und!!! Einheimische Wildpflanzen enthalten viel mehr (!) gesunde Inhaltsstoffe, als unsere Kulturgemüse. Ihnen wurden die primären und sekundären Pflanzeninhaltsstoffe ja nicht zu Gunsten von Optik und mildem Geschmack weggezüchtet. Dazu brauchen sie keine Bodenbearbeitung und keine Düngung – das Bodenleben bleibt also intakt.

Und das heißt – du kannst sie auch selbst leicht anbauen! So peppst du deinen Speiseplan mit sehr nährstoffreichen Pflanzen auf, um die du dich – Bonus! – kaum zu kümmern brauchst. Sie sind robust und kommen ohne große Pflege klar. Nur gießen musst du im Topf, weil sie sich darin nicht selbst zum Wasser strecken.

Manche Wildpflanzen, z.B. Löwenzahn, Spitzwegereich, Brennnesseln, kannst du inzwischen schon in der Kräuterabteilung von Gartencentern bekommen. Auch Walderdbeeren sind gerade angesagt. Und natürlich gibt es Wildpflanzen bei spezialisierten Wildpflanzengärtnereien – die häufig einen Onlineshop haben. Was ein Glück ist, denn – Transportwege hin oder her – noch gibt es diese Spezialisten nicht überall.

Wenn du dich auskennst und Wildpflanzen zweifelsfrei bestimmen kannst, kannst du – selbstverständlich nur außerhalb geschützter Gebiete und niemals (!!) geschützten Arten, auch einzelne Exemplare ausgraben und selbst vermehren oder – noch besser – während der Fruchtreife einige wenige (!) Samen mitnehmen. Ganz toll ist natürlich, wenn du jemanden mit Garten kennst und weißt, dass dort giftfrei gegärtnert wird. Ehrlich: ich kenne keine Gärtner*in, die dir ein Nein sagen würde, wenn du sie fragst, ob du dir Löwenzahn, Spitzwegerich etc. mitnehmen möchtest. Aber fragen musst du!

Viele unserer heimischen Wildpflanzen sind Kaltkeimer, d.h. sie brauchen unbedingt den Kältereiz des Winters, um mit dem Keimen überhaupt zu beginnen. Du kannst also jetzt noch, obwohl es draußen langsam ungemütlich wird, schon für das nächste Jahr deine Aussaaten starten. Wundere dich nicht, wenn in den Töpfchen lange nichts passiert. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Pflanzen erst dann keimen, wenn die Wachstumsbedingungen günstig werden.

Nebenbei – heimische Insekten und heimische Wildpflanzen haben sich gemeinsam entwickelt. Viele Insekten sind auf wenige, Wildpflanzen spezialisiert (manche sogar auf nur eine einzig)e. Pflanzt du Wildpflanzen, förderst du also den Insektenreichtum. Und – du deckst damit wiederum den Tisch für Vögel und Fledermäuse, die sich von diesen Insekten ernähren.

Wie schaut es bei dir aus? Lässt du Wildpflanzen zu oder hast du sogar gezielt welche angesiedelt?

2 Comments

  1. […] Nährstoffe enthalten, als Kulturgemüse und die zudem viel pflegeleichter sind, hab ich euch schon an anderer Stelle erzählt. Heute will ich meine Rezept-Entdeckung vom Urlaub auf Korfu mit euch teilen: […]

  2. […] Wildpflanzen in den Speiseplan einbauen: (dazu hab ich hier schon was geschrieben). Im Gegensatz zu unseren Kulturgemüsen und –obstsorten gibt es rund ums […]

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